VERÖFFENTLICHT AM 26.10.2023

Kinderzähne: Mythen vs. Fakten

Das ist eine sehr gute Nachricht: Die Zahngesundheit von Kindern in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert. Karies — immer noch eine der häufigsten Erkrankungen weltweit — geht weiter zurück: Weniger als 20 % aller 12-jährigen sind heute noch davon betroffen. Damit hat sich der Anteil kariesfreier Zähne in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Ein Hauptgrund dafür ist die frühzeitige Prävention, die bereits in der Schwangerschaft einsetzt und Kinder ab dem Säuglingsalter miteinschließt. Regelmäßige Kontrollen — wesentlich gründlicher und effektiver als die des Schulzahnarztes der 80er Jahre, der für manche Kinder den einzigen Berührungspunkt mit der Vorsorge darstellte — haben entscheidend zum Rückgang von Karies beigetragen, ebenso wie Prophylaxe und Fissurenversiegelung. Auch eine wesentlich verbesserte Aufklärung hat ihren Anteil daran, dass Kinder heute kariesfrei aufwachsen können. Einige längst überholte Mythen aus längst vergangenen Tagen halten sich allerdings weiter hartnäckig. Mit dreien möchten wir heute aufräumen:

Mythos 1: Milchzähne brauchen keine besondere Pflege …

…denn sie fallen sowieso wieder aus. Richtig ist zwar: Milchzähne kommen nicht, um zu bleiben. Sie erscheinen etwa zwischen dem vierten und zwölften Lebensmonat einer nach dem anderen und fallen nacheinander aus, bis etwa mit 12 oder 13 Jahren die bleibenden Zähne gewachsen sind. Unwichtig sind Milchzähne deshalb nicht: Neben ihrer Funktion, Nahrung zu zerkleinern, sind sie Platzhalter für die zweiten Zähne. Fehlt ein Milchzahn, bevor der bleibende Zahn nachwächst, können die benachbarten Zähne in die Lücke hineinwachsen und sein gerades Wachstum verhindern. Ist ein Milchzahn bereits von Karies befallen, können Bakterien außerdem auf den darunter liegenden bleiben Zahn übergehen, sodass dieser beim Durchbruch bereits geschädigt sein kann. Kurz gesagt: Milchzähne haben alle Pflege verdient, die auch die „Großen“ bekommen sollten!

Mythos 2: Viel hilft viel

Zugegeben, dieser Mythos kursiert nicht nur bezogen auf Kinderzahngesundheit. Aber auch hier trifft man ihn noch an: bei der Menge der Zahncreme etwa. Die aus dem Werbefernsehen bekannte „Schlange“ (drei bis vier Zentimeter, großzügig auf eine Handzahnbürste verteilt) hat keinen größeren Nutzen als die empfohlene Erbsengröße. Im Gegenteil: Sie kann in entsprechender Menge bei kleineren Kindern, die noch einen Teil des Putzschaums verschlucken, zu einer Überversorgung mit Fluorid führen. Diese sogenannte Fluorose zeigt sich später in sogenannten „White Spots“, weißlichen Flecken auf der Zahnoberfläche. Deshalb: Die einer Erbse entsprechende Menge Zahnpasta ist ideal, bei sehr kleinen Kindern reicht sogar die Größe eines Reiskorns.

Mythos 3: Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn

Auch diese „Weisheit“ soll hier Erwähnung finden, denn sie betrifft Kinder immerhin indirekt: Steht es mit der Mundgesundheit der werdenden Mutter nicht zum Besten, kann dies Einfluss auf die Entwicklung und Gesundheit des ungeborenen Babys haben. Dazu kommt, dass sich Kariesbakterien aus dem Mund der Mutter schon während der ersten Lebenswochen auf das Kind übertragen können. Deshalb: Auch wenn durch den veränderten Hormonhaushalt in der Schwangerschaft zum Beispiel Zahnfleischentzündungen verstärkt auftreten können — das berühmte Körnchen Wahrheit im Mythos „Jedes Kind kostet einen Zahn“ — mit einer guten Mundhygiene, unterstützt von regelmäßiger Prophylaxe beim Zahnarzt, muss es dazu nicht kommen.

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