VERÖFFENTLICHT AM 12.09.2024

Mit dem Laser gegen Zahnfleischrückgang – photodynamische Therapie in der Parodontologie

Parodontitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt bis zum Zahnverlust führen kann. Darüber hinaus erhöht die chronische Zahnfleischentzündung auch die Wahrscheinlichkeit für andere Krankheiten wie beispielsweise einen Herzinfarkt. Um dieser Gefahr zu begegnen, sind in vielen Zahnarztpraxen noch immer Antibiotika das Mittel der Wahl – doch deren Einsatz ist angesichts der Risiken und Nebenwirkungen umstritten. Ihre Zahnarztpraxis WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN erklärt Ihnen in diesem Beitrag, wie Laserlicht eine sanfte und dennoch effektive Alternative darstellen kann: mit der photodynamischen Therapie.

Parodontitis – was genau ist das eigentlich?

Im gesunden Mund werden die Zähne von fest am Knochen angewachsenem, rosafarbenem Zahnfleisch umgeben. Bei einer Parodontitis sorgt eine unbehandelte Entzündung des Gewebes dafür, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet, wodurch die Zähne im Verhältnis länger wirken und die Zahnhälse freigelegt werden. Dadurch wiederum werden die Zähne unter anderem empfindlicher gegen Kälte, Hitze und Berührungen sowie gegen Karies.

Hauptursache für eine solche Entzündung ist unzureichende Mundhygiene. Werden Zahnbeläge und Zahnstein nicht entfernt, dienen sie als Nährboden für Bakterien, die dann zunächst eine Zahnfleischentzündung hervorrufen (Gingivitis). Wird diese nicht behandelt, löst sich das Gewebe vom Zahn und bildet dort Taschen, in denen sich die Erreger noch besser ansiedeln können. Letztlich frisst sich die Entzündung auf diese Weise immer tiefer in den Zahnhalteapparat und kann sogar die Knochensubstanz angreifen – es droht Zahnverlust. Darüber hinaus kann eine unbehandelte Parodontitis unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch erhöhen und sollte daher auf keinen Fall unterschätzt werden.

Glücklicherweise ist es bis zu diesem Worst-Case-Szenario ein weiter Weg und es gibt eine Reihe von Warnsignalen: Spätestens bei häufigem Zahnfleischbluten, schmerzempfindlichen Zähnen, hartnäckigem Mundgeruch und sichtbar gerötetem oder bereits schwindendem Zahnfleisch sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Noch besser sind allerdings mindestens jährliche Kontrolltermine und professionelle Zahnreinigungen. Denn mit geschultem Auge kann Ihr Zahnarzt eine drohende Parodontitis erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, bevor es zu irreversiblem Zahnfleischrückgang kommt.

Lasertherapie als sinnvolle Alternative zu Antibiotika

Der erste Schritt bei der Behandlung von Parodontitis ist eine gründliche Reinigung und Desinfektion des betroffenen Gewebes. Um die Bakterien auch wirklich umfassend zu bekämpfen, verschreiben viele Zahnärzte dazu ergänzend die Gabe von Antibiotika. Warum das nicht immer eine gute Idee ist, haben wir in diesem Blog-Beitrag bereits erläutert. Die Kurzfassung: Die Antibiotika können in bis zu zwei Dritteln der Bakterien eine Resistenzbildung auslösen und teils unangenehme Nebenwirkungen haben. Wir bei WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN legen daher besonderen Wert darauf, nach Möglichkeit auf Antibiotika zu verzichten. Stattdessen setzen wir auf schonende, moderne Verfahren wie die Siliciumdioxid– oder Ozontherapie sowie auf die photodynamische Therapie (auch Lasertherapie oder photoaktivierte Desinfektion genannt).

Dabei wird nach der Reinigung ein spezieller Farbstoff auf die entzündeten Bereiche aufgebracht, der sogenannte Photosensibilisator oder -sensitizer. Dieser reichert sich in kurzer Zeit in den Zellwänden der Bakterien an. Im Anschluss wird der Wirkstoff durch die Bestrahlung mit einem Niedrigenergielaser einer bestimmten Wellenlänge aktiviert, wodurch der Photosensibilisator mit dem Luftsauerstoff reagiert. Dabei entsteht sogenannter Singulettsauerstoff, der die Zellwände zerstört und somit das Bakterium abtötet. Die Methode ist komplett schmerz- und nebenwirkungsfrei, kann zielgerichtet eingesetzt werden, und zudem ist eine Resistenzbildung ausgeschlossen. Antibiotika müssen auf diese Weise nur noch in besonders schweren Fällen verschrieben werden.

Im Anschluss an die Behandlung gilt es vor allem, durch entsprechend sorgfältige Mundhygiene eine erneute Entzündung zu verhindern. Wir geben Ihnen dazu gern Tipps – sprechen Sie uns bei Ihrem nächsten Besuch einfach an!

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